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Geschichte der Fakultät

Ehrenpromotionen

Konrad Zuse

Konrad Zuse wurde im Jahre 1910 in Berlin geboren. Er studierte Bauingenieurwesen und entwickelte die Vision von frei programmmierbaren Maschinen, die Ingenieuren die Rechenarbeit abnehmen. 1938 baute er die Z1, eine mechanische Rechenmaschine, die wesentliche Prinzipien der heute vorherrschenden Computerarchitektur aufwies. 1941 schuf Konrad Zuse die Z3, die als erster funktionsfähiger Computer der Welt angesehen wird. Die Z3 markiert damit den Beginn einer neuen Ära der Technologiegeschichte. Bis in die 60er Jahre hinein entwarf und baute Konrad Zuse eine Vielzahl innovativer und kommerziell genutzter Computer. 1985 wurde er Ehrenmitglied der Gesellschaft für Informatik, die seit 1987 alle zwei Jahre die Konrad-Zuse-Medaille verleiht.

Foto von Konrad Zuse © W. Hunscher
Konrad Zuse
Foto von Lotfi A. Zadeh © W. Hunscher
Lotfi A. Zadeh

Lotfi A. Zadeh

Prof. Dr. Zadeh wurde 1921 in Baku, Aserbaidschan, geboren. Seit 1959 lehrt und forscht er am Department of Electrical Engineering der University of California, Berkeley. Zadeh beschäftigte sich zunächst vor allem mit Control Theory, bis er Mitte der 60er Jahre mit fundamentalen theoretischen Arbeiten den Grundstein legte zur Theorie der Fuzzy Logik. Zadeh ist unserer Fakultät seit langen Jahren verbunden. Er hat wesentlichen Anteil daran, dass sich bereits sehr früh verschiedenen Arbeitsgruppen mit Fuzzy Logik beschäftigten und an der Technischen Universität Dortmund ein umfangreiches Wissenschaftler-Netzwerk im Bereich der Computational Intelligence existiert. Prof. Dr. Zadeh wurde die Ehrendoktorwürde im Jahre 1993 verliehen.

Juris Hartmanis

Juris Hartmanis wurde 1928 in Riga, Lettland, geboren. Er studierte Physik in Magdeburg und – nach seiner Emigration – Angewandte Mathematik in Kansas City. Er promovierte in Mathematik am California Institute of Technology. Nach einer Tätigkeit am General Electric Research Laboratory nahm er die Walter R. Read Professur an der Cornell University an. Für seine wegweisenden Forschungsleistungen auf dem Gebiet der Komplexitätstheorie erhielt er – gemeinsam mit R. E. Stearns – im Jahre 1993 den ACM Turing Award. Hartmanis ist Mitglied der amerikanischen National Academy of Engineering und des National Research Council Computer Science and Telecommunications Board. In seiner Zeit als Assistand Director der National Science Foundation for Computer and Information Sciences and Engineering und Vorsitzender des National Research Council hat er wesentlich zu einem Ausbau der Informatik in den USA beigetragen. Prof. Hartmanis erhielt die Ehrendoktorwürde der Fakultät im Jahre 1995.

Foto von Juris Hartmanis © W. Hunscher
Juris Hartmanis
Foto von Monika Henzinger © TU Dortmund
Monika Henzinger

Monika Henzinger

Prof. Monika Henzinger wurde 1966 in Weiden in der Oberpfalz geboren. Sie studierte Informatik in Erlangen und Saarbrücken und ging anschließend in die USA, wo sie 1993 an der Princeton University promovierte. Prof. Henzinger lernte als eine der ersten Google-Nutzerinnen die Gründer der Suchmaschine, Larry Page und Sergey Brin, im kalifornischen Silicon Valley kennen. 1999 wechselte sie in das noch junge Unternehmen Google. 2013 erhielt Prof. Monika Henzinger die Ehrendoktorwürde der Fakultät.

Dorothea Wagner

Aufgrund ihrer außerordentlichen wissenschaftlichen Leistungen erhielt Prof. Dr. Dorothea Wagner am 8. November 2022 die Ehrendoktorwürde der Fakultät für Informatik. Seit 2003 ist Dorothea Wagner Informatikprofessorin am Institut für theoretische Informatik des Karlsruher Institut für Technologie (KiT). Von 1976 bis 1986 studierte und promovierte sie an der RWTH Aachen. Nach der Habilitation 1992 an der TU Berlin hatte sie von 1994 bis 2003 einen Lehrstuhl für Informatik an der Universität Konstanz inne. Dorothea Wagner hat mehr als 250 wissenschaftliche Arbeiten über Themen aus der Algorithmik veröffentlicht und hat mehrere nationale und internationale Forschungsprojekte koordiniert. Ihre Forschung befasst sich mit Algorithmen für komplexe Netzwerke, wobei ihr Interesse der Entwicklung von theoretisch fundierten und gleichzeitig praktikablen Algorithmen für wichtige Anwendungsbereiche gilt. Dabei verfolgt sie die Methodik des algorithm Engineering, welche sorgfältige realistische Modellierung mit tiefgreifender theoretischer Analyse und ausführlicher, methodisch sauberer experimenteller Evaluierung vereint. Schwerpunkte ihrer Forschung betreffen Graphenalgorithmen, die Analyse und Visualisierung von Netzwerken, Algorithmen für zukünftige Mobilitätssysteme und das Energiesystem der Zukunft. Mit ihren Algorithmen hat Dorothea Wagner insbesondere zu innovativen Routenplanungs- und Fahrplanauskunftssystemen beigetragen, und ihre Methoden werden heute in kommerziellen Routenplanungssystemen produktiv eingesetzt.
 

Foto von Dorothea Wagner © Anna Louge​/​ Mannheim
Dorothea Wagner